Als beim Bauherrn die Entscheidung gefallen war, das bestehende Hotel um ein Gästehaus mit Badehaus zu erweitern, standen zwei Standorte zur Wahl:

Ein Anbau ans bestehende Hotel in Ortskernlage oder ein freistehendes Solitärgebäude, in 50 m Entfernung fußläufig zu erreichen, aber dafür schon mitten in den Schwarzwald-„Matten“ gelegen, außerhalb des Weilers am Hang mit weitem unverbaubarem Rundumblick in die Naturpark-Landschaft. Schnell war klar, dass nur der „naturnahe“ Standort in Frage kam.

Die ganze visuelle Kraft (dieser) der phantastischen Landschaft wirkt auf den Gast. Aus allen Zimmern und insbesondere auch aus dem Bade- und Saunabereich sind die weich fließenden Wiesen und der im Hintergrund ruhende Hochwald im Wechselspiel der Jahreszeiten und des Lichts sich wandelnd erlebbar. Dabei erlaubt die Gestaltung des Wellness-Bereichs nicht nur beim Bahnen-Ziehen im Schwimmbad in die Weite zu schauen, sondern auch, aus den Saunen, den Ruheräumen und den großzügigen Sonnenterrassen – vor fremden Blicken von außen geschützt – Natur pur zu erleben.

Im Innern des Badehauses wurde auf Materialien zurückgegriffen, die im Schwarzwald Thema sind:

Holz und Stein. Die Weißtanne – der klassische „Schwarzwaldbaum“ prägt die warme, Geborgenheit ausstrahlende Atmosphäre der Räume, ohne den oft gesehenen, holzplattenartigen Jodelstil zu bemühen. Vielmehr vermittelt die ruhige Struktur der Weißtanne, in Verbindung mit der klaren gestalterischen Linie und höchster handwerklicher Qualität den angenehmen Eindruck einer zeitgemäßen Interpretation Schwarzwälder Bauens.

Die Steinböden in lebendigen, warmen sandfarbigen Naturtönen ergänzen das Gesamtbild in idealer Weise. Hochkarätige Schreinerarbeiten in Weißtanne prägen auch die Gästezimmer, hier kombiniert mit hellen Wandoberflächen und weichen sandfarbigen Teppichböden. Die Möbel wurden eigens für dieses Objekt maßgeschneidert und mit Blick auf „alte Stuben“ entworfen. Bis auf die Geschossdecke und die Tiefgarage mit 12 Plätzen wurde praktisch das gesamte Gebäude aus heimischen Nadelhölzern konstruiert, sichtbare Oberflächen wurden vor allem in Täfelung oder Holz/Putz ausgeführt. Mit der äußeren Gestalt wird in Formensprache und Materialität eine Transformation der traditionellen Schwarzwälder Bauformen in die Gegenwart versucht. Der angenehme Geruch nach frischem Holz rundet die sinnliche Wahrnehmung ab. Die, nach herkömmlichen Handwerksbauweisen traditionelle Schindelung von Dach und Außenwänden erzeugt ein Bild, das sich selbstverständlich einfügt in den Kontext des regionalen Landschaftsbildes.

Der Rückgriff auf die Tradition spiegelt sich auch im Umgang mit den Rohstoffen. Nachhaltigkeit – früher selbstverständlich – wird gesucht: hervorragende Wärmedämmwerte sind selbstverständliche Grundlage. Grauwassernutzung, der Einsatz nachwachsender Rohstoffe als Baumaterial und eine Holz-Hackschnitzelheizung runden das Konzept ab.

 

FOTOSTRECKE

 

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Bauherr: derWaldfrieden naturparkhotel, Irmgard Hupfer

Planung: WERKGRUPPE LAHR, Lahr

Holzau: Zumkeller Holz, Todtmoos

Schreinerarbeiten: Schreinerei Maier, Todtmoos | Schreinerei Fink, Todtnau | ZiefleKoch, Waldachtal

Fotos: Jessica Alice Hath, Christoph Wasmer, Raphael Pietsch, Markus Löffelhardt

 

derWaldfrieden naturparkhotel
Familie Hupfer
Dorfstraße 8
79674 Todtnau-Herrenschwand

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