Dem neuen Kinderhaus im Ortsteil Dietersheim der Gemeinde Eching – einem Vorort von München kommt neben seiner Funktion als Kinderbetreuungseinrichtung auch die Aufgabe zu, den vielen Neubürgern, die in den nächsten Jahren dorthin ziehen werden, eine erste Anlaufstelle zur Kontaktknüpfung zu sein.

Da in der näheren Umgebung keine geeigneten Räumlichkeiten wie Cafés o.ä. vorhanden oder geplant sind, konnten wir den Gemeinderat überreden, neben den notwendigen Funktionsräumen zusätzlich ein großes einladendes Foyer mit Sitzbereichen und Cafétheke zu bauen. Hier können sich die Eltern zwanglos treffen, einen Café trinken, erste Kontakte knüpfen und sich über die kleinen und großen Sorgen der Erziehung austauschen. Dieses Foyer lässt sich für Feste und Veranstaltungen großflächig mit dem Mehrzweckraum verbinden und bildet mit dem angrenzenden Garten den Mittelpunkt einer kleinen Kinderstadt.

Der Kindergarten versteht sich so als Zellkern und sozialer Ankerpunkt eines nach und nach wachsenden Wohngebietes. Das Haus selbst ist aus Massivholz mit sichtbaren Oberflächen gebaut; es ist modern, gleichzeitig gemütlich und einladend. Die Systematik der Konstruktion ist klar, einfach und nachvollziehbar; auf Beschichtungen und Verkleidungen wurde weitgehend verzichtet. Das Gebäude ist nachhaltig, da das beim Bau fast ausschließlich verwendete Holz CO2 bindet und weitgehend rückstandsfrei recycelbar ist. Um Kosten zu sparen und um den Gebrauch für die ErzieherInnen möglichst einfach zu machen wurde die Haustechnik auf das vertretbare Mindestmaß reduziert. Der Energiestandard entspricht der EnEV minus 53%.

Die einzelnen Gruppenbereiche ermöglichen den ErzieherInnen, differenzierte altersspezifische Spielkonzepte und verschiedene pädagogische Vorstellungen zu realisieren. Unterschiedliche Raumhöhen und Spielgalerien schaffen spannende Raumerlebnisse und belichtete Dachaufsätze ermöglichen eine differenzierte Belichtung der tiefen Grundrisse. Vor jedem Gruppenraum liegt ein überdachter Vorbereich; er kann bei Bedarf mit einem Vorhang geschlossen werden, ein zusätzliches Spielelement und gleichzeitig technikfreier Sonnen- und Wetterschutz.

Der Hort ist im zurückspringenden Obergeschoss untergebracht und schafft so die gewünschte räumliche Trennung von den Klein- und Kleinstkindern im Erdgeschoss. Als unmittelbarer Freibereich dient dem Hort die Dachterrasse, die, durch die Dachaufsätze zoniert, eine spannende Spiel-Landschaft darstellt.


FOTOSTRECKE

  • eingangsfassade
  • foyer
  • gartenansicht
  • zuganggarten


Bauherr: Gemeinde Eiching
Architekt: hirner & riehl architekten BDA, München
Fotos: Thomas Zwillinger