Regional pur - ein Musterbeispiel für ökonomischen und ökologischen Hausbau
Waldbesitzer, Säger und Holzbauer freuen sich über den Erfolg der Holzbau-Offensive des Landes, dies verschafft zumindest den Holzbauern auch in Corona-Zeiten volle Auftragsbücher. Leider kommt das Holz gerade bei großen Holzbauten, wo man moderne Holzfertigprodukte benötigt, nicht immer aus der Region.
Das Forum Weißtanne, eine vor über 20 Jahren vom heimischen Waldbesitz gegründete Initiative, freut sich daher sehr, dass immer mehr wieder mit heimisches Holz, vor allem auch Weißtannenholz gebaut wird. Und wenn dabei nicht nur das Holz, sondern auch die gesamte Wertschöpfung aus der Region komme, so sei dies ein Musterbeispiel für ökonomischen und ökologischen Hausbau, so das Forum.
So ein Paradebeispiel hierfür ist das kurz vor der Vollendung stehende Einfamilienhaus der jungen Familie Herr in Freiamt -Ottoschwanden. In nur 14 Monaten ist ein Holzhaus entstanden-alles aus der Region. Es begann mit dem Einschlag von rd. 150 Festmeter Tannen- Bauholz aus dem eigenen Wald, gesägt wurde es vor Ort durch einen heimischen Mobilsäger (übrigens ein wichtiger Ersatz für die oft verschwundenen örtlichen Sägewerke), getrocknet wurde es in einem Freiamter Sägewerk und aufgerichtet wurde es von einem örtlichen Zimmerer, der, was für „ein Segen“, auch gleichzeitig Vater des Bauherrn ist.
Bei einem vom Forum organisierten Besichtigungstermin, an dem neben auch Bürgermeisterin Reinbold-Mench teilnahm, konnte man die Begeisterung aller am Bau Beteiligten feststellen. Allen voran bei der Bauherrenfamilie. Ihr neues Zuhause ist kein Haus von der Stange, sondern im Detail geplant und verwirklicht. Immer darauf bedacht, dass man eigentlich nur einmal im Leben baut und da muss es auch passen. Und es passt! Dies zeigt sich der hervorragenden Handwerkskunst jeden Bauteils. Aber auch an der Verwendung der Materialien. So wurde z.B. zur Dämmung keine billigere Isocolor- sondern eine ökologischere Holzfaserdämmung eingebracht, selbstverständlich mit besten KfW-Werten.
So konnte abschließend der Forumsgeschäftsführer Kurt Weber feststellen, dass sich es wieder mal gezeigt, dass man mit der heimischen Weißtanne nicht nur ein hervorragendes Holz verwendet ,sondern dass damit auch die heimische Forst-und Holzwirtschaft nachhaltig unterstützt wird.
Es mache auch den derzeit so arg gebeutelten Waldbesitzern Mut, wenn sie sehen, wie ihr Produkt vor Ort gebraucht und verwendet wird. So sei das Forum sehr dankbar, dass auch bei vielen kommunalen Bauten zunehmend wieder auf heimisches Holz und vor allem auch auf Weißtanne gesetzt wird. Das sieht auch Bürgermeisterin Reinbold-Mench so und freut sich, dass die verschiedenen Holzbauinitiativen, wie das jüngst entstandene „Bauart Schwarzwald“ hierfür unentwegt die “Trommel rühren“.
Ewald Elsäßer, Forum Weißtanne
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Pressebericht in der Badischen Zeitung:
https://www.badische-zeitung.de/das-bauholz-kommt-aus-dem-eigenen-wald